1. Januar 1999 

 Als zugereiste Stadtpflanze waren mir viele "Bauernregeln" eher fremd, doch inzwischen habe ich einige davon richtig schätzen gelernt. Zum Beispiel diese:  
"5 sind geladen, 10 sind gekommen, giess Wasser zur Suppe, heiss Alle willkommen!"  
 
Dieses Motto und die Tatsache, dass wir angesichts der umherfliegenden Feuerwerkskörper und des Alkoholspiegels derer, die diese abfeuern,  den Silvesterabend lieber in der Nähe unserer Tiere und Strohvorräte verbringen, beschert uns immer einige Gäste zu unserem traditionellen Fondue-Essen. Ausserdem bietet der FELDHOF auf der Neanderhöhe den Super-Panoramablick auf das Feuerwerk, das in den umliegenden Städten abgefeuert wird.  
"Wasser zur Suppe" zu giessen war aber auch in diesem Jahr nicht nötig, da Alle mit einem Korb voller Naturalien erschienen. Wenn Jeder Verpflegung für mindestens 10 Personen mitbringt, kann man sich leicht vorstellen wieviel noch übrig ist, wenn alle total satt sind. Ein gefundenes Fressen für kreative Köche...  
  

Mein Vorschlag für das Neujahrs-Essen 1999: 

In etwas Fett aus dem Fondue-Topf kleingeschnittenes Fleisch (Rind, Schwein, Wild, Geflügel, ..) scharf anbraten. Knoblauch- und Kräuterbutter dazugeben und schmelzen lassen. Etwas Mehl darüber und gut rühren.Kurz bevor es angebrannt  riecht, mit Resten von Wein oder Sekt (der Spiritus hält sich auch bis zum nächsten Jahr!) löschen. Soviel Wasser und Sahne dazugiessen, das das Fleisch bedeckt ist. Eine Hand voll gesalzener Erdnüsse, geröstete Champignons und Auberginen, eingelegt in Öl,  waren auch noch übrig: Klein Hacken und rein in den Topf!  Vielleicht fehlt noch etwas Salz und Pfeffer ? Ansonsten: Deckel drauf und ein paar Minuten schmoren lassen. Dazu gibt's aufgebackenes Stangenbrot und Gurkensalat. (Der Blattsalat hat seine beste Zeit bereits hinter sich und verbringt seinen Lebensabend in der Restmüll-Tonne).  
Jetzt wird mir allerdings eine weitere Bauernregel zum Verhängnis:  
  

"Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht" 

(gilt auch für des Bauern Kinder)  
Wahrscheinlich rettet mich erst genanntes Motto und es finden sich einige geneigte "Mitesser" ein...  
  

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